Logo KTE

Verein

Vereinshistorie – 50 Jahre ETK

Aus ETK wurde KTE

Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, bunte exotische Fische aus nächster Nähe zu betrachten, wenn Filme über den berühmten Meeresforscher und Naturfilmer Jacques-Yves Cousteau über die Bildschirme flimmerten? Einer dieser leidenschaftlichen, neugierigen Pioniere war damals der leider inzwischen verstorbene ETK-Präsident und Ehrenpräsident Albert Ernst. Anfang der 1970-er Jahre hatte er zum ersten Mal geschnorchelt und war begeistert. Als er eines Tages am Eupener Hallenbad vorbeispazierte und Hans Kremer mit einer Tauchflasche sah, stand für Albert Ernst der Entschluss fest: er wollte Taucher werden. Gemeinsam mit Hans Kremer, Guy Coumont, Erich Heeren und Robert Hoseux gründete er am 28. November 1972 den Eupener Tauchklub.

Genau einen Monat später wurde die Tauchschule mit Anne-Marie Hilligsmann (damals Brevet supérieur) und dem damaligen Moniteur National Jean Bodeux eröffnet, der später sogar Ehrenpräsident wurde. Im Frühjahr 1973 wurden die ersten Brevets abgehalten.

Da der ETK kein Klubheim besaß, wurden die theoretischen Prüfungen im damaligen Café Weinberg abgehalten, und zwar nach der Prüfung im Becken, so dass die ganze Prozedur Stunden dauerte und mancher Kandidat erst nach Mitternacht den theoretischen Teil der Prüfung in Angriff nehmen konnte. Die damaligen Brevets waren anders gestaffelt als heutzutage und wurden im Laufe der Zeit immer wieder den Erfahrungen entsprechend angepasst.

Bereits in den Anfängen wurde im Bütgenbacher See getaucht, der 1979 dem ETK sogar als Tauchbasis zur Verfügung gestellt wurde. Weitere Tauchplätze waren Robertville, Schmidt, Poulseur und das damals nur 15 Meter tiefe Esneux.

Mit der Zeit nahm die Mitgliederzahl zu, die Taucher wurden immer aktiver und schafften sich eigenes Material an. Im Januar 1974 wurden die ersten Tauchflaschen geliefert, einige Monate später wurde der erste Kompressor installiert und der ETK konnte selbständig seinen Weg gehen.

1975 wurde die erste Klubausfahrt nach Collioure in Südfrankreich organisiert, die dann jährlich wiederholt wurde. 1976 wurde das erste Klubheim in den Räumlichkeiten der Schuhfabrik Kemper gemietet und nach umfangreichen Instandsetzungsarbeiten im März 1977 offiziell eröffnet. Dem Ideenreichtum waren keine Grenzen gesetzt: die Zahl der Aktivitäten nahm zu und mit ihr auch die Zahl der Mitglieder. Dadurch wurde es im Klubheim zu eng: 1992 wurde ein neues Klubheim neben den Katakomben feierlich eingeweiht. Das war der Beginn einer neuen Ära: die Ansprüche wurden immer grösser, die Bemühungen des Tauchklubs, sich den modernen Entwicklungen anzupassen, auch.

Dass der Tauchklub sich als Amateurverein im Laufe all dieser Jahre gehalten hat, liegt an seinen Stärken: Ehrenamtlichkeit, Solidarität und Freundschaft, aber auch dass er Leistungen erbringt wie ein Profiklub. Parallel dazu wurden ständig neue Projekte in Angriff genommen und realisiert. So beschloss der Verein 2007 auf der Jahreshauptversammlung in die Sicherheit der Taucher zu investieren. So wurde 2009 eine Nitrox-Membranen-Füllanlage feierlich eingeweiht. Schon Jahre davor war das Nitrox-Tauchen ins Ausbildungsprogramm aufgenommen worden. Die Anlage konnte unter anderem dank der Unterstützung der Deutschsprachigen Gemeinschaft finanziert werden.

Der Tauchklub hat sich zahlreiche Aufgaben auf die Fahne geschrieben: Verbesserung der Infrastruktur, Renovierung des Klubheims, Pflege des Internetauftritts, Festakte, Veranstaltungen im Klub, Optimierung der Tauchaktivitäten, Ausfahrten im In- und Ausland, Weiterbildungen, Brevets, Förderung der Jugend, Unterstützung anderer Vereine wie das Einsetzen von Sicherheitstauchern bei Triathlon-Veranstaltungen oder das Einsetzen von Tauchern als Ausbilder. Einer der Höhepunkte der Klubveranstaltungen war 2008 das Assistieren  beim Unterwasserschach des Schachklubs KSK Rochade Eupen-Kelmis. Diese Zusammenarbeit führte schließlich dazu, dass mehrere Mitglieder des Schachklubs in den ETK eintraten und erfolgreich Brevets absolvierten. Sie schaffen es, sich so zu integrieren, dass Eckhard Rössler, der jetzige Präsident des KSK Rochade, jetzt auch Präsident des Eupener Tauchklubs ist.

Der Tauchklub musste aber auch im Laufe der Jahre lernen, Verluste zu verarbeiten. 2008 kam der langjährige aktive Taucher Hans Buchem im Alter von 59 Jahren bei einem Tauchgang im Rursee ums Leben. Das Jahr 2008 wurde ihm im Klub gewidmet, er erhielt posthum den „Aqua Sympatkikus“. Im Oktober 2014 kam der ETK-Mitgründer, Ehrenpräsident und Moniteur Fédéral Albert Ernst ums Leben. Er starb im Anschluss an einen Tauchgang im Rursee. Sein Tod löste eine Schockwelle aus. In einer Rede zum 40jährigen Bestehen des Tauchklubs, hatte er mehrmals betont, dass der Klub erfolgreich weiterbestehe, weil die Taucher es geschafft hätten, während 40 Jahren immer einen Vorstand und eine Tauchschule zu haben, wo Frauen und Männer für alle Taucher ehrenamtlich eine hervorragende Arbeit geleistet hätten. In diesem Sinne hat der Klub auch im 45. Jahr seines Bestehens das Bestreben, Alberts Worten eine weitere Daseinsberechtigung zu geben und danach zu leben. Dabei sah er in der Jugend, den besten Weg die Zukunft des ETK zu sichern. Daran wollen wir weiter arbeiten.